Bei dem Text „Eine Rede an die
Abiturienten des Jahrgangs 2004“ von A. Raoul Schrott handelt es sich um eine
Rede. Der
meinungsbildende [t1] Text
setzt sich kritisch mit generellen Einstellung zum Leben der Abiturienten auseinander. Anlässlich des
bestandenen Abiturs und vor dem
Hintergrund, dass sich die Jugend immer mehr hin zur Oberflächlichkeit
verändert, möchte der Autor zu dieser kritisch Stellung beziehen geben.
Im ersten Abschnitt kritisiert der Autor den heutigen Lebensstil, der
die Haltung der sog. Arrivierten nachahmt. Er leitet seine Rede mit der
Grußformel „Liebe Abiturienten“ (Z. 1) ein, die auf eine sachliche Rede
hindeuten soll. „Viel halte ich nicht von Euch“ ist eine spöttische Inversion,
die im Gegenzug veranschaulicht, dass er
den Schülern mit ihrem Abitur keinen Respekt entgegenbringt für die Leistung,
die sie vor und im Abitur erbracht haben.
Auch durch eine mehrmalige Wortwiederholung in den Zeilen 2, 3 und 4 mit
dem Wort „Euch“ – er duzt die Abiturienten also - möchte Schrott Nähe zu den Abiturienten herstellen..
Eine Aufzählung in den Zeilen 6 bis 11 „Gel im Haar, Sonnenbrillen auch
im Winter, […]von reiner Konsumenten“ unterstreicht Schrotts Kritik an dem
heutigen, vorgelebtem Lebensstil, der die Menschen vor allem über Äußerlichkeiten
, die allgegenwärtig erscheinen, definiert.
Eine weitere Teilintention ist die Kritik an der Oberflächlichkeit der
Jugend und dem Mangel an geistiger Tiefe, die Raoul Schrott durch eine
Inversion in Zeile 12 („Nichts Schlimmeres gibt es für Euch als Langeweile.“)
deuten möchte. Er möchte hier hinweisen, dass bei den Jugendlichen in der
heutigen Zeit schnell Langeweile auftritt und man sich nicht mehr selbstständig
und vor allem vertieft mit komplexen Dingen beschäftigen kann, wenn man einmal
nichts zu tun hat. Durch die Wortwiederholungen in Zeile 15 bis 16
„welche“ kritisiert der Autor, dass Themen bevorzugt werden, die für das
wirkliche Leben eher unwichtig scheinen.
Der nächste Absatz befasst sich dem Vergleich seiner eigenen Generation
und deren komplexen Verhältnis zur Musik mit der von heute. Dies verdeutlicht
er in Zeile 24 und 25 ( „Statt Woodstock habt Ihr jetzt eine Love Parade als
registered trademark“) mit einer Antithese. Hier möchte Schrott den Vergleich
heranziehen, dass Woodstock eher ein Festival war, bei dem die Stimmung
ausgelassen war, trotzdem eine aktive Auseinandersetzung mit aktuellen
politischen Inhalten zu spüren war. Im Gegensatz dazu ist die Love-Parade ist
ein Ort, an dem... .
Die letzte Teilintention ist der Appell an Mut und Selbständigkeit der
heutigen Jugend.. „Ja, ich beneide euch nicht“ (Z.34) ist ein Rückbezug zum
Anfang, der den ersten Satz der Rede noch einmal aufgreift. Er möchte hier
erneut zeigen, dass er nicht stolz darauf ist, wie die heutige Jugend jetzt ist
und möchte seine Rede hiermit abrunden.
Auch durch Fragen, wie in den Zeilen 38 bis 40 „Wo aber ist Euer Sturm und Drang? […] Wo
das Anarchische und Idealistische der Pubertät?“ will der Autor an Zeiten
erinnern, zu denen die Jugend viel engagierter ihre politische Haltung gezeigt
hat.
Schrotts Haltung zu seinen Zuhörern dokumentiert sich als Fazit
komprimiert mit dem Ein-Wort-Satz „Lagweiler!“
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