Dienstag, 15. Oktober 2013

Christina

Sprachanalyse zum Text „Unser täglich Brot“ von Matthias Dobinski
 
Der Autor kritisiert in seinem Text, wie der Stellenwert des Existenzgutes Brot in Deutschland ständig sinkt und dadurch bei diesem Lebensmittel, trotz seiner enormen Bedeutung die Kaufentscheidung oft nur nach dem Preis getroffen wird.
 
In Zeile 1 wird die Ellipse „Brot duftet.“ verwendet und im Anschluss durch die Metapher „Der Geruch frisch gebackener Brötchen kann selbst triste U-Bahn-Zwischenstockwerke in kleine Heimaten verwandeln.“ erläutert. Hierbei wird beton welche Auswirkungen allein der Duft von Brot auf das menschliche Wohlbefinden hat und somit das essentielle Gut an sich ausschlaggebend für das Leben eines Menschen ist. Der Autor schafft eine bildliche Vorstellung in den Köpfen seiner Leser. Mit der anschließenden Frage “Hast du Hunger?“ und der verkürzten Antwort „Hier ist einer, der ihn stillt“ wird untermalt, dass es eigentlich nicht viel benötigt um Hunger zu stillen – kein 3 Gänge Menü, keine exotischen Gerichte – einfach eine Scheibe Brot mit Butter wird hier bereits als Delikatesse beschrieben (Zeile 2-3). Mit der Fragestellung wird Nähe zum Leser hergestellt und er wird direkt in den Text mit einbezogen. In Zeile 7 bis 8 definiert Matthias Drobinski nun den Begriff Brot und stellt ihn mit den Worten „Ernährung, Zeichen des Lebens und der abwesenden Not“ da. Dadurch wird dem Leser ausdrücklich verdeutlicht, dass Brot mehr als ein preisgedrücktes, zweitrangiges Gut sein soll. Zusätzlich wird auch herausgestellt, dass anhand des Umganges mit Brot diverse Gesellschaftstypen fest gemacht werden können (Zeile 10). Das Zitat aus dem Vaterunser (Zeile 11) begründet, dass die Wichtigkeit des Brotes natürlich schon seither eine Bedeutung spielt und es somit sogar im Gebet zum Ausdruck gemacht wird.
 
Im Textabschnitt von Zeile 13 bis 15 wird durch Aneinanderreihung vieler kurzer Nebensätze in einfachen Worten die Situation kurz vor der Französischen Revolution beschrieben, als Marie Antoinette den Hungernden vorschlug, anstelle des fehlenden Brotes einfach Kuchen zu essen. Im Anschluss wird dann durch eine Antithese unterstrichen, dass die von der Politik festgelegten Brotpreise bereits in der Vergangenheit zu Revolten, Subventionen stabiler Herrschaften führten und somit ein ausschlaggebendes Mittel der Regierung eines Landes ist. Die Aussage wird in den Zeilen 17 bis 20 anhand von Beispielen wie DDR und Österreich belegt.

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