Sprachanalyse zum Text „Unser täglich Brot“ von Matthias Dobinski
Der Autor kritisiert in seinem Text, wie der Stellenwert des
Existenzgutes Brot in Deutschland ständig sinkt und dadurch bei diesem
Lebensmittel, trotz seiner enormen Bedeutung die Kaufentscheidung oft
nur nach dem Preis getroffen wird.
In Zeile 1 wird die Ellipse „Brot duftet.“ verwendet und im
Anschluss durch die Metapher „Der Geruch frisch gebackener Brötchen kann
selbst triste U-Bahn-Zwischenstockwerke in kleine Heimaten verwandeln.“
erläutert. Hierbei wird beton welche Auswirkungen allein der Duft von
Brot auf das menschliche Wohlbefinden hat und somit das essentielle Gut
an sich ausschlaggebend für das Leben eines Menschen ist. Der Autor
schafft eine bildliche Vorstellung in den Köpfen seiner Leser. Mit der
anschließenden Frage “Hast du Hunger?“ und der verkürzten Antwort „Hier
ist einer, der ihn stillt“ wird untermalt, dass es eigentlich nicht viel
benötigt um Hunger zu stillen – kein 3 Gänge Menü, keine exotischen
Gerichte – einfach eine Scheibe Brot mit Butter wird hier bereits als
Delikatesse beschrieben (Zeile 2-3). Mit der Fragestellung wird Nähe zum
Leser hergestellt und er wird direkt in den Text mit einbezogen. In
Zeile 7 bis 8 definiert Matthias Drobinski nun den Begriff Brot und
stellt ihn mit den Worten „Ernährung, Zeichen des Lebens und der
abwesenden Not“ da. Dadurch wird dem Leser ausdrücklich verdeutlicht,
dass Brot mehr als ein preisgedrücktes, zweitrangiges Gut sein soll.
Zusätzlich wird auch herausgestellt, dass anhand des Umganges mit Brot
diverse Gesellschaftstypen fest gemacht werden können (Zeile 10). Das
Zitat aus dem Vaterunser (Zeile 11) begründet, dass die Wichtigkeit des
Brotes natürlich schon seither eine Bedeutung spielt und es somit sogar
im Gebet zum Ausdruck gemacht wird.
Im Textabschnitt von Zeile 13 bis 15 wird durch Aneinanderreihung
vieler kurzer Nebensätze in einfachen Worten die Situation kurz vor der
Französischen Revolution beschrieben, als Marie Antoinette den
Hungernden vorschlug, anstelle des fehlenden Brotes einfach Kuchen zu
essen. Im Anschluss wird dann durch eine Antithese unterstrichen, dass
die von der Politik festgelegten Brotpreise bereits in der Vergangenheit
zu Revolten, Subventionen stabiler Herrschaften führten und somit ein
ausschlaggebendes Mittel der Regierung eines Landes ist. Die Aussage
wird in den Zeilen 17 bis 20 anhand von Beispielen wie DDR und
Österreich belegt.
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