Montag, 14. Oktober 2013

Vorschlag/Heinrich

"Bei uns zu viieel, in Afrika zu wng."

Der Autor dieses Slogans, der auf einem Plakat in einem Dritte-Welt-Laden abgedruckt ist, kritisiert auf ungewöhnliche und pointierte Weise die drastisch unterschiedliche Wohlstandsverteilung auf der Welt.


Mit einem subtilen Spiel mit der Orthographie stellt er antihtetisch den Überfluss auf der Nordhalbkugel - jeweils ein "i" und ein "e" zuviel, beim "wng" fehlen genau diese Vokale - dem Mangel in Afrika gegenüber.

Dieser Effekt wird durch den elliptischen Satzbau verstärkt; durch das bewusste Offenlassen, was zuviel ist und was fehlt, wird klar, dass Überfluss einerseits und andererseits Mangel an allem angeklagt wird.

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