Der hier vorliegende Text "Unser täglich
Brot" der von Matthias Drobinski verfasst worden ist, erschien
in der Süddeutschen Zeitung am 19.02.12.
Es handelt sich hierbei um einen gesellschaftskritischen Kommentar,
anlässlich des Lebensmittelskandals um die Firma "Müller-Brot".
Der Leitgedanke dieses Kommentars ist, dass das Konsumverhalten trotz
hysterischer Reaktionen auf Lebensmittelskandale sich nicht geändert hat. Dies
hat die Folge das Lebensmittel immer günstiger werden und dadurch ein großer
Machtkampf in der Preispolitik herrscht. Zudem fordert der Autor nach einer
höheren Wertschätzung von Lebensmitteln.
Der Text weist viele sprachliche Mittel auf, z.B eine Metapher. „kann
selbst triste U-Bahn-Zwischenstockwerke in kleinen Heimaten verwandeln“ (Z. 1).
Der Leser kann sich durch die bildliche Darstellung ein wohliges Gefühl von
Geborgenheit aufgrund des Brotgeruchs hineinversetzen.
Durch die anschließende persönliche Anrede „Hast du Hunger? Hier ist einer,
der ihn stillt.“ (Z.2) stellt Herr Drobinski Nähe zum Leser her. Das Zitat aus
dem Vaterunser sowie die Personifizierung „‘Unser täglich Brot gib uns heute‘ […]
in der Bitte lebt der Schrei der Verhungernden aller Zeiten“ (Z. 11) zeigt eine
verdichtete Darstellung existenzieller Nöte als Niederschlag im Gebet über alle
Zeiten hinweg. Berücksichtigt man den Rekurs auf Marie Antoinette zugeschriebene
Aussage „Marie Antoinette habe gesagt, die Hungernden Leute in Frankreich
sollten, wenn sie kein Brot hätten, doch Kuchen essen, da war die Revolution
nicht mehr fern.“ (Z. 14) wird die politische Darstellung des Brotes deutlich.
Die auffällige Darstellung der politische Bedeutung des Brots „Teuerungen
führten zu Revolten, Subventionen stablilisierten Herrschaften.“ (Z.16) wird
durch die Antithese dargelegt. Zudem verwendet der Autor Beispiele „Die DDR
setzte bis zu ihrem Ende die Brotpreise fest“ (Z. 17) „Selbst in Österreich
setzte bis in die siebziger Jahre der Staat die Preise fest.“ (Z. 19) um
detailliert die Bedeutung durch Verweis auf die jüngere Vergangenheit zu veranschaulichen.
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